„Theologie meets Kunst“
IUNCTUS organisierte zum Finale der Skulptur-Projekte zwei Erkundungsgänge zu ausgewählten Exponaten. Wenige Tage vor dem offiziellen Ende der Skulptur-Projekte 2017 lud IUNCTUS in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft der Katholisch-theologischen Fakultät an der Universität Würzburg (Prof. Dr. Martin Stuflesser) und dem Diözesanmuseum Osnabrück (Friederike Dorner, Kunsthistorikerin) dazu ein, sich ausgewählten Kunstwerken aus theologisch-spiritueller Perspektive anzunähern.
Wenige Tage vor dem offiziellen Ende der Skulptur-Projekte 2017 lud IUNCTUS in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft der Katholisch-theologischen Fakultät an der Universität Würzburg (Prof. Dr. Martin Stuflesser) und dem Diözesanmuseum Osnabrück (Friederike Dorner, Kunsthistorikerin) dazu ein, sich ausgewählten Kunstwerken aus theologisch-spiritueller Perspektive anzunähern. Prof. Stephan Winter vom IUNCTUS-Fachbereich Zeitdiagnostik beschrieb im Eingangsimpuls das Ziel dieser Erkundungsgänge: Sie wollten die Kunstwerke einerseits wahrnehmen als gezielte Interventionen innerhalb des öffentlichen Raumes der Stadt. Andererseits wurden die Skulpturen noch zusätzlich mit eigenen Glaubensüberzeugungen bzw. Zeugnissen der biblisch-christlichen Tradition konfrontiert. Letztere wurden u. a. mittels von Bibelzitaten, Liedtexten oder aktuellen essayistischen Äußerungen zu einschlägigen Themen eingespielt.
Die vielfältigen Gespräche an den Stationen und auf den Wegen dazwischen, die zum Teil mit dem Fahrrad, zum Teil zu Fuß zurückgelegt wurden, haben zu vielfältigen Diskussionen angeregt. Die mehrfache Brechung der eigenen Wahrnehmung, so eine Teilnehmerin, habe ihr deutlich gemacht, wie die Begegnung von Glaube und Kunst individuelle und gemeinschaftliche Horizonte zu erweitern vermag.
In einem vor wenigen Monaten veröffentlichten Dokumentarfilm zu seinem eigenen Kunstverständnis sagt Papst Franziskus, dass Kunstwerke für ihn ein Kontrast zur derzeitigen Wegwerfkultur seien, ein Hinweis auf einen Weg der Evangelisierung: „Der Künstler ist ein Zeuge des Unsichtbaren und Kunstwerke sind der klarste Beweis, dass die Auferstehung möglich ist“. Ob man so weit gehen kann – darüber mag man trefflich streiten. Die theologisch-spirituellen Erkundungsgänge durch Münster haben aber jedenfalls gezeigt, dass sich mittels Kunst zumindest solche Diskurse und Austauschprozesse hervorragend anregen lassen. Schon das ist in Zeiten oft überhitzter und hochgradig polarisierter Diskurse ein nicht zu unterschätzender Gewinn!