„An Gottes Segen – alles gelegen!?“
„An Gottes Segen – alles gelegen!?“
Prof. Winter referiert auf großem Studientag des Bistums Essen zu Segensfeiern für Neugeborene und ihre Familien
„Das Bedürfnis nach einem ausdrücklichen Zuspruch, dass letztlich alles gut wird, ist in unseren aktuell doch sehr unübersichtlichen Zeiten sehr groß – gerade dann, wenn Menschen in ihrer Biographie so bedeutende Erfahrungen machen wie die einer Schwangerschaft, der Geburt eines eigenen Kindes“, so Stephan Winter, Professor für Liturgiewissenschaft an der PTH Münster und im Kompetenzzentrum für Christliche Spiritualität IUNCTUS verantwortlich für den Themenbereich „Zeitdiagnostik und Spiritualität“ jüngst auf einem großen Studientag des Bistums Essen zu Segensfeiern für Neugeborene und ihre Familien im Kardinal-Hengsbach-Haus, Essen.
Dieser ökumenisch verantwortete Tag fand unter dem Titel „Segen an der Lebenswende Geburt“ im Rahmen des Fortbildungsprogramms für alle kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bistums Essen statt und war ebenso ausgeschrieben für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Evangelischen Kirche – denn: auch die mittlerweile an einigen Orten im Bistum etablierten Segensfeiern sind ökumenisch angelegt (Programmlink).
Neben Winter hob auch die Soziologin Ina Schmied-Kittel vom Institut für Grenzgebiete der Psychologie, Freiburg, hervor, welchen großen Herausforderungen sich (werdende) Eltern heute gegenüber gestellt sehen: Schwangerschaft und Geburt würden für viele angesichts der vorhandenen Informationsflut und der vielfältigen Einflüsse durch Medien, Freundinnen und Freunde, Familienmitglieder usw. teilweise auch zu einer ‚Kopfgeburt‘, die Elternschaft zum Planungsprojekt. Das könne schnell zu Verunsicherung, Überforderung und Versagensangst führen.
Deutlich wurde in der Diskussion im Anschluss an die Vorträge und in den verschiedenen Workshops am Nachmittag, dass das Bistum Essen speziell mit diesem Projekt im Rahmen seines „Zukunftsbildes“ ein umfassender Prozess, der z. T. auch von unserem Partnerinstitut M.-Dominique Chenu in Berlin begleitet wird – einen Nerv der Zeit getroffen hat: Mit solchen und ähnlichen Segensfeiern begegnet Kirche aus ihren biblischen Quellen heraus den Sehnsüchten heutiger Menschen und ermöglicht situativ Gottesbegegnung in ganz unterschiedlicher Weise. Dazu brauche es, so Winter, allerdings überzeugte und überzeugende Christinnen und Christen, die für diese und in diesen Feiern aus ihrer Taufberufung heraus verantwortung dafür übernähmen, dass das Evangelium „Herz, Stimme, Hand und Fuß bekommt“.
Einen ausführlichen Bericht und Links zu weiteren Informationen finden Sie auf den Seiten des Bistums Essen.
Die Folien des Vortrags von Prof. Winter können Sie hier einsehen.